Kein leichter Job für Journalisten
20. April 2015 Hinterlasse einen Kommentar
Während die ersten Pegida-Spaziergänge für die Medien vor allem wegen fehlender Bereitschaft zur Meinungsäußerung kompliziert waren, erschwerte Ende des vergangenen Jahres eine häufig aggressive Stimmung die Berichterstattung. Eine Reporterin der Dresdner Neuesten Nachrichten schilderte als eine der ersten Medienvertreter ihre Gefühle.
Der DJV hat sich für eine sachliche Berichterstattung ausgesprochen, zugleich aber alle Angriffe auf Medienvertreter verurteilt. Wie Augenzeugen berichten, ertönten am 21. Januar bei einer Legida-Demo in Leipzig erst „Lügenpresse”-Sprechchöre, anschließend wurden die Journalisten beleidigt und bespuckt. Nach kurzer Zeit eskalierte die Situation. Die Gruppe griff die Medienvertreter zielgerichtet und bewusst an. Durch Tritte und Schläge wurden einige Journalisten verletzt und Kameras beschädigt. Die Polizei war nicht in der Lage, die Journalisten zu schützen. Auch Legida-Ordner griffen nicht ein. Übergriffe und Bedrohungen gab es auch in Dresden und Dortmund.
Mit der Situation zur Berichterstattung über die Spaziergänge der Pegida-Anhänger beschäftigte sich Ende Januar auch der DJV-Gesamtvorstand in Hannover. Er rief alle Journalisten und Journalistinnen auf, bei aller gebotenen Vorsicht von islamkritischen Demonstrationen wie Pegida und Legida offen und umfassend berichten.
Man dürfe sich nicht von Droh-Rufen wie „Lügenpresse halt die Fresse“ und „Lügenpresse auf die Fresse“ einschüchtern lassen.
Der DJV-Gesamtvorstand appellierte an die Sicherheitsbehörden, ihrer Pflicht zum Schutz der Pressevertreter bei diesen Demonstrationen nachzukommen. DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken forderte: „Journalisten müssen die Öffentlichkeit darüber aufklären, was sich wirklich vor Ort abspielt.“
Michael Hiller
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