Die Vitalität von DJV-Senioren
10. März 2012 Hinterlasse einen Kommentar
Journalisten sind selbst im Rentenalter agil und aktiv. Das gehört zu ihrem „Berufsbild“. Die lange Liste von Zusammenkünften der Dresdner Seniorengruppe des DJV während der vergangenen 20 Jahre ist beredtes Zeugnis dafür. Dabei haben sich gewisse „Rituale“ herausgebildet:
– Der dritte Donnerstag des Monats wurde zum traditionellen Treff.
– Zu Jahresbeginn gab es stets eine Gesprächsrunde im Dresdner Haus der Presse,
meist mit (Chef-)Redakteuren der Sächsischen Zeitung.
– Busreisen führten in der Regel einmal im Jahr über die Grenzen des Freistaates Sachsens
hinaus in andere Bundesländer oder ins Ausland.
Begonnen hatte alles am 13. Mai 1992 an der Bowling-Bahn am Fritz-Heckert-Platz in Dresden. Dort wurden erste Vorschläge unterbreitet und Vorhaben vereinbart.
Im gleichen Jahr folgten: Besuch im Schloss Wackerbarth mit Weinverkostung (Juni), Treff im französischen Kulturzentrum (Juli), Führung im Flughafen Dresden (September), Busfahrt nach Chemnitz (Oktober) und Besichtigung der Baustelle Dresdner Schloss (November).
Von Beginn an zeigten sich damit gewisse Ansprüche an Vielseitigkeit und kulturelles Niveau, die bis heute gültig sind, dazu Aufgeschlossenheit für Politik, für Geschichte und Gegenwart. Das zeigte sich erneut beim Besuch des neu gestalteten Militärhistorischen Museums in Dresden. Er war im Dezember 2011 der abschließende Höhepunkt des Jahresprogramms.
Erlebnisreiche Busreisen vermittelten im Laufe der Jahre Impressionen von Menschen und Landschaften, von Kultur und Architektur, von Tradition und Alltag im Wandel der Zeit – am Rhein oder im Schwarzwald ebenso wie in den Masuren. Ausflüge führten in die Wachau und nach Tirol, zum Harz und in die Sächsische Schweiz. Erkundet wurden Geschichte und Gegenwart in Straßburg, Brüssel und Antwerpen, in Berlin, Köln und Koblenz, in Breslau und Krakau. Viele interessante Details waren im tausendjährigen Bautzen, im malerischen Meissen, in der Lutherstadt Wittenberg oder in Naumburg und Pirna, Freiberg und Freital, Tharandt und Hohnstein zu entdecken.
Spurensuche galt dem Besonderen – so bei Besuchen der Sternwarte Radebeul, der Käte-Kollwitz-Gedenkstätte in Moritzburg oder des Richard-Wagner-Museums in Graupa; sie galt aber auch dem Alltäglichen früher und heute – so den erinnerungsträchtigen Exponaten im Dresdner Schulmuseum oder der althergebrachten Bitterlikör-Herstellung in Radeberg, der modernen „Backstube“ von Dr. Quendt u.a. für traditionelles „Russisch Brot“ in Dresden oder der nach der Wende geretteten Riesaer Teigwarenfabrik.
Lebendig sind nach wie vor das Gefühl der Zusammengehörigkeit, Neugier, Anteilnahme, Aufgeschlossenheit, Wissensdrang, kritische Begutachtung – was halt so zu den bekannten Charakterschwächen von Journalisten gehört.
In 20 Jahren ist die Mitgliederzahl nicht geschrumpft, weil „Jüngere“ zu der Gemeinschaft der „Alten“ fanden. Besonders verdient gemacht hat sich in der Dresdner Seniorengruppe über viele Jahre das Ehepaar Traudel und Günter Schmidt aus Coswig. Bis heute investieren zahlreiche Kollegen Ideen für weitere Unternehmungen.
Wer sich der Gruppe anschließen will, melde sich bitte per Telefon unter 0351/4123484!
Manfred Preiß